zurück zum Salon |
24.08.2010 - 23.09.2010 "Als der Schmerz jung war"
|
Es ist der zweite Blick auf die Welt, den Stolles Bilder auszeichnen. Man sieht IN Portraits und Körper, konservierte Sekunden intensiver Gefühlswelten, und sieht sie unter dem Blick desjenigen, der die Farben und das Licht versteht, durch Augen, die das Realere, die Zusammenhänge und Zusammensetzungen dieser Momente wahrzunehmen vermag.
In seinen Bildern strömt der Farbfluss über die Gestalten, reißt diese fast mit, erstarrt und lässt einen Augenblick zurück, der sonst im dahineilenden Geschehen verborgen geblieben wäre. Portrait und Akt sind die Sphären in Stolles Werk, denen sich diese Ausstellung widmet.
Das konservatorische Moment, das beide Sphären verbindet und den Charakter dieser Bilder prägt, sowie die Balance zwischen dem ungestümen, wilden Farbauftrag und dem zugrunde liegendem Gerüst realistischer Darstellung, das sind die Elemente die das Werk Stolles auszeichnen. Und während man eintaucht in diese organisch lebendigen Bilder, findet man sich wieder, in den schönen und furchtbaren Träumen der eigenen Jugendlieben; sieht noch einmal, was eine Geste, eine Haltung, ein Gesichtsausdruck alles zu bewegen vermögen. Es setzt sich eine Bewegtheit fort. Vom Maler ausgehend, durch die Bilder in die Phantasie und Seele des Betrachters. Hier ist nicht die Kalte Ordnung des Verstandes, kein Geist der Mathematik. Hier hat alles dennoch seinen Platz und seine (Un)ordnung, wie es dieser Unort Seele eben an sich hat. Die Liebe hat den Pinsel geführt und Worte lösen sich auf; eine Bewegung, die in einer organisierten Welt schnell vergessen wird.Benjamin Stolle (links) und Oskar König | Peter Joe Zaa Ensemble |
Vielen Dank an TiPs TV für das Video zur Ausstellungseröffnung (im Auftrag von www.jena-saaleland.de).